Dienstag, 30. April 2013

Neustart beim Projekt Schweinehund

(c) Frau von Saltkrokan
In den letzten anderthalb Monaten habe ich das Projekt Schweinehund arg schleifen lassen, wegen allgemeiner Faulheit, Masterarbeitsstress und dann dem Urlaub in Berlin. Ab dieser Woche möchte ich aber wieder durchstarten und das eine Spur härter als bisher: Zuvor habe ich nämlich vor allem durch Sport versucht abzunehmen und habe mich beim Essen immer ein bisschen zu sehr herausgeredet. Das soll nun ein Ende haben. Deswegen ist das Kuchengelage in seiner ursprünglichen Form auch erst einmal gestrichen (leider ...). Mein erstes Etappenziel, bis Juni fünf Kilo zu verlieren, werde ich wohl nicht mehr erreichen, aber die Hauptsache ist, dass ich weitermache. Ich habe mir fest vorgenommen, wieder dreimal die Woche zu sporteln und auch wieder mehr schwimmen zu gehen; immerhin habe ich noch eine Zehnerkarte, die genutzt werden will bevor wir nach Berlin ziehen! 
Ihr werdet in Zukunft also wieder etwas mehr von diesem Projekt lesen und die dazugehörige Seite werde ich auch wieder auf dem aktuellen Stand halten.
Schonfrist habe ich erst mal noch zwei Wochen, damit ich mich in die härtere Gangart einfinden kann und zwei in dieser Zeit zwei Geburtstagsfeiern anstehen - gefährlich fürs Hüftgold ...

Meine liebste Wienerin hat mich passend dazu vor ein paar Tagen mit einem Blogeintrag nachdenklich gestimmt. Ich bin ins Grübeln gekommen und habe mich gefragt: Ist das eigentliche Projekt, dem ich mich widmen sollte, nicht vielmehr die Akzeptanz meiner selbst, so wie ich bin? Und wenn ich abnehmen möchte, wieso, weil ich mich unwohl fühle oder weil ich unbewusst einem Ideal hinterher renne? Die erste Frage kann ich ganz vehement mit einem "ja" beantworten, denn das ist das Wichtigste, aber gleichzeitig auch das Schwerste. Sich selbst anzunehmen ist - so kommt es mir jedenfalls oft vor - vor allem für Frauen schwierig, weil wir so oft mit Idealbildern konfrontiert werden (Darüber hatte ich bereits vor zwei Tagen geschrieben).
Bei der zweiten Frage bin ich mir unsicher. Jede/r hat mal Tage, an denen er/sie sich unwohl fühlt, aber allzu oft ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass ich schlankere Frauen beneide. Aber was bringt das schon? Nichts außer schlechten Gefühlen! Schlanker und fitter möchte ich aber auch für mich werden, weil das Einkaufen dann wieder mehr Spaß macht und das Zur-Bahn-Rennen leichter wird, weil ich dann keine Spiegel mehr meide und beim Anblick meiner selbst auf einem Foto nicht das Grausen bekomme.

Sonntag, 28. April 2013

Wochenrückblick 22.-28.4.

(c) Frau von Saltkrokan
Mit J. und M. im "Sattgrün" gegessen und im "Pfau" eingekauft. Bärlauch-Pesto gezaubert. Mein Fahrrad zur Reparatur gebracht und dann endlich die Fahrradsaison eröffnet. Nach Kleidern für K.s Hochzeit geschaut und mich per Whatsapp von der Braut höchstpersönlich beraten lassen. Einen neuen legeren Blazer und Feinstrumpfhosen gekauft (Ich hatte keine hautfarbenen mehr!). Und nein, kein Kleid. Die Magnolien im Hofgarten bewundert (siehe Bild). Vollkommen k.o. vom Radfahren nach Hause gekommen (peinlich, peinlich). Pläne für einen Neustart des Projekts Schweinehund geschmiedet. Lange mit K. gechattet. Die vierte Staffel von "How I Met Your Mother" weitergeschaut. Bei Zalando nach Kleidern gesurft. Mit dem Fahrrad abgelegt und eine Schürfwunde und Prellungen eingehandelt. Zum Trost einen Becher Eis von M. spendiert bekommen. Schlecht geschlafen. Im liebsten Café frühstücken gewesen. Die Tetanus-Impfung auffrischen lassen. Über das Medimops-Päckchen gefreut und über einen defekten Warmwasserboiler geärgert. Wieder bei Zalando gesurft und festgestellt: Das Kleid ist weniger kompliziert als die Schuhe. Selbstzweifel gehabt. Mal wieder über das Chaos bei der Deutschen Bahn und Selbstmörder zum Feierabendverkehr geärgert. Über den R2D2 von Lego gefreut, den M. bestellt und zusammengebaut hat - ich liebe diesen kleinen Kerl! Ein Trostpflaster von der Schwiegermama in spe erhalten. M.s beste Freundin kennen gelernt. In L.s Kleiderschrank geräubert. Zuversichtlich gewesen. M. beim Monsterverkloppen zugesehen und Subway to Sally gehört. Das Wort "Azalee" inflationär oft gehört. Im Garten gearbeitet. Urleckere Lasagne gegessen. Bei der zweiten Staffel von "Sherlock" eingeschlafen.

Samstag, 27. April 2013

[Gedanken] Sind wir nicht alle schön?


In letzter Zeit plagen mich immer wieder Gedanken, die um ein großes Themenfeld kreisen, das mich insgeheim eigentlich furchtbar nervt, da es nicht für das steht, was mir wichtig ist, nämlich Äußerlichkeiten. Aber es ist wie verhext, ständig zerbreche ich mir den Kopf um Fragen und Gedanken wie "Bin ich zu dick?", "Wieso kann ich nicht größer sein?", "Ich fühle mich unwohl so wie ich bin." oder ein allzu plattes trotzig dahingeworfenes "Ich bin häßlich!". Der letzte Blogeintrag von H. hat mich nachdenklich gestimmt, ebenso wie das Video der Kosmetikfirma Dove (siehe oben), das mir M. heute gezeigt hat. Und auch wenn mir nach diesem Blogeintrag vielleicht Feministinnen die Tür einrennen und sich dagegen wehren: Es sind eben vor allem wir Frauen mit dem verkorksten Selbstbild. Ja, Frauen, ganz verallgemeinert. Und ja, nicht auch die Männer, denn die ziehen erst in den letzten Jahren allmählich nach was das verzerrte und unrealistische Idealbild in der Werbung angeht.
Woher kommt es, dass wir selbst uns so extrem selbstkritisch und - noch krasser - negativ sehen? So negativ, dass wir uns als häßlich beschreiben, obwohl wir es gar nicht sind? Sind wir nicht alle auf irgendeine Weise schön? Und selbst wenn uns jemand nicht schön findet, entsprechen wir dann nur einfach nicht diesem subjektiven Geschmack? Wenn jemand mit unseren Charaktereigenschaften nicht so klar kommt, macht uns das oft nicht so viel aus als wenn er/sie sagt, wir haben zu breite Hüften, schmale Lippen oder zu buschiges Haar. Die meisten von uns wissen sehr wohl, dass wir nicht annähernd so schlecht aussehen wie wir uns selbst sehen, dass andere uns nicht so sehen, dass wir schön sind. Dass wir attraktive Frauen sind, jede auf ihre eigene Art. Die eine mit langen Locken, die andere mit tollen Augen, die dritte mit langen Beinen, wieder eine andere mit Grübchen in den Wangen. Und das alles hat auch nichts mit sexistischen Reduzierungen zu tun, wir sind nun mal alle noch halbe Neandertaler, die auf solche Äußerlichkeiten "hereinfallen" und wenn wir uns verlieben, dann sehr wohl auch in diese Äußerlichkeiten, denn so ehrenvoll dieses "Auf die inneren Werte kommt es an" auch ist, die Art Mensch erhält diese Weisheit nicht!
Doch zurück zum Thema: Wieso fällt es uns so schwer, uns objektiver zu sehen? Wir sehen uns wie durch einen Zerrspiegel und hören viel zu selten auf ernst gemeinte Komplimente, weil wir an der Vorstellung von uns selbst festhalten: Wie kann mein Mann mich wunderschön finden, bei den Schenkeln und dem Bauch? Und den Dellen in den Schenkeln? - Doch betrachten wir das Szenario doch mal von der anderen Seite: Stört uns der kleine Bauchansatz denn wirklich bei unserem Partner? Nein, wir sehen darüber hinweg, weil wir ihn lieben (Anm.: Man möge mir die heterosexuelle Sicht der Dinge verzeihen, diese kenne ich nur aus eigener Erfahrung am besten ...). 
Die Liebe macht den anderen Menschen schön. Das funktioniert auch bei Mutter und Kind, bei Freundinnen und Freunden. Wen wir mögen oder gar lieben, der ist auch schön für uns. Diese Liebe sollten wir uns selbst auch manchmal gönnen, wenigstens ab und an, gerade, weil es so schwer fällt. Wir sollten uns gegenüber achtsamer sein, uns nicht noch zusätzlich fertig machen, wenn wir einen blöden Tag haben, sondern uns auch mal loben. Das, was wir an uns mögen, besonders lieben und bevorzugt betrachten, wenn wir es nicht schaffen, über die nicht so liebenswerten Stellen hinwegzusehen. 
Die Erkenntnis, das ich mich darin üben muss, hilft mir in den Momenten, in denen ich in das alte Verhalten zurückfallen will. Natürlich verhalte ich mich noch nicht so wie es besser für mich wäre, aber ich möchte es gerne und deswegen versuche ich, ab sofort öfters an meine Augen, meine Lippen, meine Hände und meine Haare zu denken statt an meinen Bauch und meine Beine. Denn insgesamt ist es doch meistens so, dass mehr positives als negatives übrig bleibt, wenn wir ehrlich zu uns sind ...

Donnerstag, 25. April 2013

[Lesestoff] "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" von Thommie Bayer

(c) Frau von Saltkrokan

Eigentlich wollte ich ja "The Perks of Being a Wallflower" auf dem Kindle lesen, doch dann entdeckte ich zufällig den neuen Roman von Thommie Bayer in der Bücherei, den ich schon seit Erscheinen auf der To-Read-Liste stehen habe. Der Roman handelt von den Freunden Michael, Thomas, Bernd und Wagner, die früher einmal zu Schul- und Unizeiten eine Band waren und sich dann nach der Bandauflösung aus den Augen verloren. Bei der Beerdigung ihrer geliebten Lehrerin Emmi treffen sie wieder aufeinander. Erzählt wird aus der Sicht von allen Vieren, allerdings steht Michael im Vordergrund und scheint bisher auch der Einzige zu sein, der sich fragt, wieso sich die Freunde aus den Augen verloren haben. Wie bereits auch schon "Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin" liest sich "Vier Arten, die Liebe zu vergessen" sehr gut und ich bin gespannt, wie es mit den vier, sich fremd gewordenen Freunden weitergeht!
«Schon beim Einsteigen in den Wagen nahm sich Michael diese spontane Einladung übel. Er brauchte keinen Besuch. Schon gar nicht diese drei Herren, die einander so offenkundig nichts mehr zu sagen hatten und womöglich bei der ersten Gelegenheit Streit bekämen. Was hatte er mit denen zu schaffen?» (S. 45)

Piper Verlag. Hardcover. 281 Seiten. 19,99 € (Kindle: 15,99 €)

Montag, 22. April 2013

Fern-Freundschaften

(c) Frau von Saltkrokan

Weil die vergangene Woche recht ereignislos verlief, möchte ich den Wochenrückblick dieses Mal gerne ausfallen lassen, aber über etwas schreiben, das seinen Ursprung in den Ereignissen der letzten Woche hat. 
Die vergangene Woche war geprägt von Treffen mit Freundinnen. Diese Treffen laufen bei mir meistens etwas hektisch und immer viel zu kurz ab, da die meisten meiner Freundinnen und Freunde über halb Deutschland und Österreich verstreut sind. Früher wohnten - durch die Schule bedingt - die meisten meiner Freundinnen/Freunde höchstens mal zwei Orte entfernt. Durch das Studium und durch das Internet ist das nun anders: Meine liebste Wienerin habe ich beispielsweise in einem Literaturforum kennen gelernt, meine Freundin S. aus Grundschultagen wohnt in H., ich sehe sie aber oft, wenn ich in meiner Heimatstadt bin. Wiederum eine andere Freundin (K., auf deren Hochzeit ich Walzer tanzen möchte) kenne ich aus dem Studium, beruflich bedingt zog sie aber weg und so kam es irgendwann so, dass ich nur noch eine Freundin "vor Ort" habe (J., die vegan lebt) und das sogar direkt um die Ecke. Letzte Woche habe ich K. in Köln getroffen, für eine kostbare Stunde lang, weil sie auf dem Sprung von einem Vorstellungsgespräch nach Hause war. Diese Treffen sind natürlich viel zu kurz und viel zu selten, aber umso wertvoller und umso mehr freue ich (freuen wir) uns, dass wir uns mal wiedersehen, denn Telefonate können persönliche Treffen einfach nicht ersetzen ... Meine Freundin S. hat mir sonntags endlich ihren Freund vorgestellt, als wir uns - wieder - in Köln getroffen haben. 
Der Umzug nach Berlin bringt es nun mit sich, dass sich wieder vieles verschieben wird, die Entfernungen werden noch größer, neue Freunde kommen (hoffentlich) hinzu. Aber da Berlin um einiges attraktiver ist als Düsseldorf, hoffe ich doch, dass wir oft Hotel werden spielen dürfen ;-)

Ich möchte künftig die Namen meiner Freundinnen und Freunde hier nennen und nicht mehr nur "ein/e liebe/r Freundin/Freund" sagen. Da ich ihre Anonymität wahren will, werde ich ihre Namen allerdings - so wie M.'s - abkürzen. (M. möge mir verzeihen, dass er jetzt nicht mehr so exklusiv ist.) Diese Freundinnen und Freunde sind mir einfach zu wichtig als dass ich sie nur "eine Freundin" nennen kann und als ich den letzten Wochenrückblick verfassen wollte, stellte ich fest, wie lächerlich diese Bezeichnung ist, wenn sie gehäuft auftritt und wie austauschbar meine Freundinnen und Freunde dadurch werden - und das sind sie absolut nicht.


P.S.: Falls eine meiner lieben Freundinnen/Freunde etwas dagegen haben sollte, bei der Initiale genannt zu werden, kann sie/er mich gerne anschreiben.

Sonntag, 14. April 2013

Wochenrückblick 8.-14.4.

(c) Frau von Saltkrokan
Vom Föhn hinterhältig angegriffen worden (Er fiel vom Schrank und auf meinen Fuß, autsch. Hatte ein bisschen was von diesem hier). Aus Versehen Tomaten aus Marokko gekauft - argh. Zum ersten Mal mit Sonnenbrille aus dem Haus. Mit M., der Schwiegermama und Schwiegeroma bei Heinemann dinniert und urleckere Torte gegessen. Bei Hinkel Brot gekauft. Ein neues Hardcover für 2,99 € ergattert, weil es das letzte Exemplar bei "Jokers" war (Yeah!). Gefühlt die halbe Stadtbücherei ausgeliehen. Die Koffer ausgepackt und aufgeräumt. Ein paar Tage bei M.s Mutter verbracht. Einen tollen Outlet der Mayerschen Buchhandlung besucht - und einen Stapel Bücher für einen Spottpreis gekauft. Lecker gekocht. Zum Neugriechisch-Kurs gegangen und griechische Buchstaben gemalt. Mit einer lieben Freundin gequatscht. Vormerkungen aus der Stadtbücherei abgeholt (Nun bin ich die nächsten Wochen über versorgt). Mit Muttern telefoniert. Ein Kino-Date verabredet. "Die Sims 2" gespielt. Mit einer Freundin verabredet. "Nachtzug nach Lissabon" im Kino gesehen.

Mittwoch, 10. April 2013

Ein halbes Jahr Kindle - eine Bilanz

(c) Frau von Saltkrokan

Im November letzten Jahres habe ich mir meinen Kindle gekauft. Was ist bis heute aus ihm geworden? Leider liegt er die meiste Zeit in einer Schublade und gelesen habe ich auf ihm bisher nur zwei Bücher. Das hat mehrere Gründe, erstens werde ich mich wohl nie wirklich damit anfreunden können, dass ich kein Buch zum Blättern in der Hand halte. Zweitens bin ich immer noch zu geizig, mir Bücher herunterzuladen, wenn sie fast so viel kosten wie die Buchausgabe. Mein Buchkaufverhalten hat sich außerdem geändert bzw. ich kaufe immer weniger Bücher, meist leihe ich sie mir aus oder wenn ich sie dann doch kaufe, zu reduzierten Preisen oder gebraucht. Das geht mit den eBooks leider nicht. 
Verkaufen werde ich den Kindle dennoch nicht, obwohl ich M.s Kindle mitnutzen könnte für die wenigen Male, die ich ihn doch mal gebrauchen möchte. Für meine Version bekomme ich wahrscheinlich eh nicht mehr viel Geld und da ich mir fest vorgenommen habe, mehr englische Bücher zu lesen, ist er mir dafür noch von Nutzen. Englische Bücher lese ich unter anderem nämlich auch so selten, weil ich das Papier schrecklich finde und bei englischen eBooks lohnt sich der Preisunterschied zur Printausgabe wesentlich mehr als bei den deutschen. Nur selten ist mir bisher ein Buch in der deutschen Ausgabe untergekommen, bei dem es sich gelohnt hätte, wenn ich mich für die eBook-Ausgabe entschieden hätte. Selten sind es mehr als ein, zwei Euro, die man spart - und ganz ehrlich? Dann habe ich doch lieber ein schönes Buch im Regal stehen als eine Datei auf dem Kindle. Ich finde, was das angeht, müssen die deutschen Verlage noch einiges tun, um attraktiver für die Leser zu werden.

Montag, 8. April 2013

[Gedanken] Vegan leben

Vegan leben, wenigstens für eine gewisse Zeit lang, ist einer der vielen Punkte meiner "Immer schon mal"-Liste. Letzten Sommer war ich auf dem Weg dorthin, obwohl ich bezweifle, dass ich je in meinem Leben komplett vegan leben würde, sondern vielleicht "nur" zu einem großen Anteil. Schon lange sind Veganer keine Spinner mehr für mich (so wie vor vier, fünf Jahren noch), ich weiß um die Problematik des vegetarisch Lebens und dass dieses letzten Endes immer noch nicht konsequent genug ist. Auch mir ist es zuwider, dass ich immer noch die Industrie unterstütze, die ich doch eigentlich mit dem Verzicht auf Fleisch und Fisch boykottieren möchte. Dennoch geht es (noch) nicht anders bzw. weiß ich auch ganz genau um meine Fehlbarkeit, meine Gelüste und Vorlieben.
Seit ich mit einem omnivor Lebenden zusammen lebe, konsumiere ich wieder mehr Milchprodukte statt der veganen Alternativen und auch wieder ein paar Eier mehr. Das ist keine zwangsläufige Folge des Zusammenlebens, aber man passt sich doch wieder ein bisschen an, zumal es für mich immer noch in Ordnung ist und keinen Zwang darstellt.
Die Idee, eine gewisse Zeit lang vegan zu leben ist aber immer wieder in meinem Hinterkopf aufgetaucht. Ganz besonders wieder in Berlin, wo die veganen Möglichkeiten natürlich bedeutend vielfältiger sind. Dann auch beim Lesen diverser Blogs, beispielsweise dem von Arne, der sich immer mehr zum Veganen hin entwickelt. Deswegen möchte ich diese Idee nun gerne endlich in die Tat umsetzen und im Mai zwei Wochen lang vegan leben. Über diese zwei Wochen werde ich euch natürlich auf dem Laufenden halten, vor allem in Sachen Rezepte und Lebensgefühl. Mich interessiert, was diese zwei Wochen in mir verändern werden und ob sie mich anfixen oder abschrecken. Eine gewisse Vorbereitungszeit werde ich mir nehmen, obwohl ich mal großspurig behaupte, dass ich mich gut auskenne in der Welt der Ersatzprodukte und Alternativen. Kleinstdetails kenne ich jedoch nicht, beispielsweise, welche Farbstoffe vegan sind und welche nicht. Was man beim Brotkauf beachten sollte und und und. Zu viel Druck mache ich mir wiederum nicht, denn das Ganze soll vor allem Spaß machen und mich nicht dauernd frustrieren. 
Seid gespannt, ihr lest dann von mir, wenn es losgeht!


Nachtrag:
Damit keine Missverständnisse aufkommen: In diesen zwei Wochen wird sich mein Ausflug in die vegane Welt auf die Ernährung beschränken. Das umfasst - wie sonst auch - Fleisch und Fisch und Produkte mit Gelatine, Milchprodukte jeglicher Art (also auch keine nicht-pflanzliche Margarine, und ja, die gibt es!), Eier, Honig und Zusatzstoffe wie bestimmte E-Nummern.

Sonntag, 7. April 2013

Wochenrückblick 1.-7.4.

(c) Frau von Saltkrokan
Eine Berlin-Starbucks-Tasse gekauft. Das Holocaust-Mahnmal besucht. Einen Touri-Tag verbracht. In das Nikolai-Viertel verliebt. Viel zu oft den Fernsehturm fotografiert. Eine Berliner Weiße mit Himbeergeschmack getrunken. Bei Medimops umme Ecke für wenig Geld die FSK 18-Versionen von "Blade II" und "Fight Club" erstanden (Hrhr). Krank geworden (:-/) und einen Tag zwangsweise auf der Couch verbracht. Schlecht geschlafen. Einen Babyelefanten gesehen. Und Giraffen. Und Pinguine. Und Tiger! Und Shetland-Ponys gestreichelt. (Ja, wir waren im Zoo). Leckere Bonbons gekauft. In einer sooooo tollen Buchhandlung gestöbert. Das Langenscheidt-Schwedisch-Wörterbuch für 12,95 € statt 32,99 € ergattert (Bäm!). In einem schönen Spielzeugladen gewesen. Himalaya-Salz gekauft. Tiefkühl-Spinat-Pizza mit von M. angesetztem Kräuter-Knoblauch-Öl gepimpt und süchtig danach geworden. Emails von der Uni mit Absagen zu zwei Sprachkursen bekommen (aber wenigstens zum Neugriechisch-Kurs zugelassen worden). Die ZEIT probeabonniert. Pläne für die letzten beiden Tage in Berlin gemacht. Den türkischen Markt am Maybachufer besucht und Baklava mitgenommen. Im Yellow Sunshine urleckere Veggie-Burger gegessen (auch hier: Bericht folgt!). Die dritte Staffel von "How I Met Your Mother" weitergeguckt. Die Erkältung und ihr Timing verflucht. Zum Husten auf die Couch geflüchtet. Das jüdische Museum mit einer tollen Sonderausstellung besucht. Die Ferienwohnung aufgeräumt und Koffer gepackt. Zurück ins Rheinland gefahren. Gewusst: Bald sind wir wieder da. Höchstinteressante Gespräche von Mitreisenden belauscht. Pläne für den Countdown bis zum Umzug gemacht. Das Blogdesign verändert. Einen Zweitblog eingerichtet (bisher strenggeheim, aber mehr ganz bald!).

Samstag, 6. April 2013

Das Jüdische Museum in Berlin

(c) Frau von Saltkrokan

Nachdem ich krankheitsbedingt zunächst auf einen Besuch des Jüdischen Museums verzichten musste (die Couch, warmer Tee und Taschentücher waren da doch attraktiver), fuhr ich heute, am letzten Tag in Berlin, noch dorthin. M. ließ ich daheim im kuscheligen Bett, für das er sich dann doch etwas mehr interessierte.

Das Jüdische Museum ist in einem imposanten Bau untergebracht, teils im alten Gebäude, teils im - von Daniel Libeskind (Düsseldorfer kennen ihn vom KÖ-Bogen her) entworfenen - Neubau. Dieser Neubau ist ein typisches Beispiel moderner Architektur und, entschuldigung, wenn ich das jetzt so sagen muss, furchtbar. Riesiggroß, grau und düster. Von außen wirkt er hermetisch abgeschottet, fast schon wie ein Gefängnis oder eine Hochsicherheitsanlage. Im Inneren ist der Neubau dafür umso interessanter, weil sehr verwinkelt und weitläufig. Im Nachhinein erwieß es sich als klug, früh genug zum Museum zu fahren, da die Leute, als ich herauskam, in einer langen langen Schlange anstanden. Vor dem Weg zur Kasse sollte man Zeit für die Kontrolle mitbringen, die flughafenmäßig, aber sehr unkompliziert abläuft. Für Studenten kostet der Eintritt unschlagbare 3,50 € (wenn gerade keine Sonderausstellung ist, nur 2,50 €) und für Normalsterbliche 7 € (bzw. 5 €).

(c) Frau von Saltkrokan

Zunächst gelangt man in das Untergeschoss, wo sich die Ausstellung thematisch auf die Shoa und das Exil beschränkt. Dieses Geschoss ist in verschiedene sogenannte "Achsen" unterteilt plus den "Garten des Exils" und den "Holocaust-Turm" (hier fragte ich mich übrigens, wieso "Holocaust" und nicht "Shoa" - ausgerechnet im Jüdischen Museum). Die Wände sind hier mit den Namen von Orten beschrieben, zu denen Juden deportiert wurden oder auswanderten.
(c) Frau von Saltkrokan
Die Exponate sind meist sehr persönlich und reichen von Alltagsgegenständen bis zu Briefen. Gerade die Namen waren für mich hier - wieder einmal - das Beeindruckendste. Wenn man in der Schule oder im Studium Fakten zum Holocaust lernt, übersieht man oftmals das Menschliche, die Einzelschicksale, und hier waren diese präsent. Die Atmosphäre empfand ich hier als eher bedrückend, ganz besonders im "Holocaust-Turm", einem Raum, der nicht belüftet, beheizt oder künstlich beleuchtet wird und in den nur durch einen schmalen Spalt Tageslicht fällt. Die Bedeutung ist nicht explizit (So wie mir das inzwischen bei moderner Architektur und Kunst Gang und Gäbe erscheint // Zynismus Ende), sondern wird dem Besucher überlassen, doch schon durch den Namen ist die Bedeutung greifbar - ich persönlich fühlte mich wie eingesperrt.
Die Dauerausstellung zur Geschichte des Judentums ist da schon wesentlich freundlicher und verspielter eingerichtet, man kann Dinge nicht nur ansehen, sondern auch ausprobieren und erlernen und Filme ansehen.  Besonders zur Moderne hin erfährt man auch viel über die jüdische Lebenswelt, religiöse Feste und Bräuche. Sehr toll fand ich das koschere Geschirr, das sowohl in der älteren als auch der modernen (Plastik?-)Version (unterteilt in "Meat" und "Dairy") ausgestellt war, und die Kippot, die Motive aus Film und Fernsehen trugen (beispielsweise Batman oder die Darsteller aus "Friends").

(c) Frau von Saltkrokan

Die Sonderausstellung mit dem Titel "Die ganze Wahrheit ... was Sie schon immer über Juden wissen wollten" beantwortet alle erdenklichen Fragen zum Thema Judentum, meist jedoch implizit durch Zitate oder Ausstellungsstücke. Beispielsweise, ob ein Rabbiner heiraten darf, ob Juden an Satan glauben oder ob man über den Holocaust Witze machen darf. Vor Betreten der Sonderausstellung erhält man drei Plastikchips (ähnlich wie die beim Poker, nur etwas kleiner), die man später bei einer Art Umfrage in Behälter werfen kann: "Sind Juden besonders ... geschäftstüchtig? Intelligent? Schön? Einflussreich?" - Mir war bei dieser Umfrage nicht so wohl, bediente sie doch sämtliche Klischees, die man über Juden so hat und diese Fragen waren genauso absurd als würde man sie über eine andere Gruppe Menschen stellen (Bayern, Amerikaner, Frauen, Männer, Christen, Afroamerikaner etc.). Vielleicht soll man aber auch mit seinen eigenen Klischees konfrontiert werden, wer weiß ... Dennoch fand ich die Sonderausstellung sehr interessant und besonders für Leute sehenswert, die sich bisher kaum oder gar nicht mit dem Judentum beschäftigt haben.

Insgesamt hat mir das Jüdische Museum sehr gut gefallen und jedem, der sich für das Thema interessiert, kann ich es nur empfehlen. Man sollte aber nicht genervt sein, wenn oft auf das Dritte Reich Bezug genommen wird (durch den Schulunterricht wurde das Thema ja leider schon so manchem verleidet), immerhin ist das ein wichtiger Abschnitt in der jüdischen Geschichte. Wenn man sich ausführlich mit den Exponaten beschäftigen möchte, sollte man sehr viel Zeit mitbringen, ich denke, drei bis vier Stunden sind hier durchaus realistisch.

Donnerstag, 4. April 2013

Bücher - Immer noch meine erste und letzte Liebe?

Es ist seltsam. Schon öfters habe ich hier darüber geschrieben, wie sich mein Verhältnis zu Besitz in den letzten Jahren geändert hat und immer mehr stelle ich fest, dass sich dies auch auf Bücher ausweitet. Früher hätte ich niemals ein Buch weggeben können, nicht mal eins, das ich nicht mochte. Es ging einfach nicht. Mit ein paar bestimmten Büchern ist das immer noch so. Die Kinderbücher zum Beispiel. Oder die "Dark Tower"-Saga. Oder die "Chronik der Vampire". Eben Bücher, mit denen ich Erinnerungen verbinde, die mich an ein Gefühl oder eine Zeit in meinem Leben erinnern oder daran, wie wichtig sie mir einmal gewesen sind. Aber Bücher, die neu in meinen Besitz gelangen, werden immer "weggebbarer", bleiben immer kürzer im Regal stehen. Vor ein paar Tagen erwischte ich mich sogar bei dem Gedanken daran, dass Bücher kaufen doch unnötig ist, wenn man sie leihen kann. Für manch überzeugten Bücherei-Nutzer ist diese Erkenntnis lachhaft, aber auch wenn ich bisher gerne Bücher ausgeliehen habe, war mir der Besitz von Büchern immer wichtiger. Inzwischen finde ich es lächerlich, mehrere Hundert oder Tausend Bücher zu besitzen, selbst wenn der sogenannte "SUB" (= Stapel ungelesener Bücher) gering sein sollte. Ich selbst besitze inzwischen nur noch etwa dreihundert Bücher, es waren einmal doppelt so viele, und es werden sicher auch mal weniger werden. Welche Bücher noch bei mir einziehen dürfen, wähle ich ganz genau aus und besonders aus finanzieller Sicht lohnt sich dieses Auswählen ganz besonders. Früher hatte ich ein ganzes Billy-Regal mit ungelesenen Büchern, heute sind es nur noch drei Regalreihen.
Heute stand ich in einer tollen Buchhandlung, mit einem Buch einer Autorin in der Hand, deren erstes Buch ich schon mochte. Und ich habe es wieder weggelegt, weil es mir zu teuer war. Angesichts des Umfangs, der mir gerade mal einen oder zwei Tage Lesespaß garantiert hätte. Angesichts der Möglichkeit, es leihen zu können. Angesichts der ungelesenen Bücher in meinem Regal. Und ich war mir selbst unheimlich, aber ich war auch sehr stolz auf mich. Bücher sind immer noch ein wichtiger Teil meines Lebens, meines Ichs, aber sie bestimmen mein Leben nicht mehr so sehr. Vielleicht, weil da jetzt gerade zu viel Leben ist, dem ich mich widme.
Ich träume zwar immer noch von einem Bücherzimmer oder zumindest einer Bücherwand, aber gleichzeitig finde ich es auch schön, nicht mehr so viele Bücher mitschleppen zu müssen bei einem eventuellen Umzug oder geistig, weil noch viel zu viele ungelesen im Regal stehen. M. wird es freuen, hat er mir doch eine 300-Bücher-Grenze auferlegt, die ich auch mit Freuden einhalten werde - mit leichtem Spielraum nach oben ...

Mittwoch, 3. April 2013

Die neue Heimat

(c) Frau von Saltkrokan

Der "Urlaub" in Berlin fühlt sich seltsam an, so gar nicht wie Urlaub und schon gar nicht wie ein Städtetrip. Da sowohl M. als auch ich ziemlich fertig nach dem ganzen Masterarbeitsstress waren, gönnten wir uns am ersten Tag seliges Nichtstun, das längst überfällig war. Aber auch danach kam bisher kein Stress auf, so wie ich ihn sonst von Städtetrips kenne. Wenn man in den zwei bis vier Tagen so viel wie möglich sehen und erleben will. Von einem Ort zum anderen hetzt, dauernd fotografiert und alles festhält. Hier in Berlin fühlt sich alles schon so nach Heimat an. In dem Bewusstsein, dass wir bald hierher ziehen, legen wir gerne mal die Füße hoch und lassen die typischen Touristenziele aus (Sieht man vom Ostermontag ab, an dem ich unbedingt das Holocaust-Mahnmal sehen wollte). Hinzu kam heute, dass mich in der Nacht eine Erkältung packte und niederwarf. Tolles Timing ... Wo geduldig sein doch gerade jetzt nicht meine Stärke ist, denn etwas sehen will ich ja dennoch, auch wenn ich weiß, dass ich alle Zeit der Welt habe, Berlin zu entdecken. Krank sein kann ich auch daheim. Und da ist es wieder, dieses Wort: daheim, zuhause, Heimat. Wo ist das jetzt noch? "Home is where the heart is"? Und wenn das Herz an mehreren Orten schlägt, fühlt es sich dann bald zerrissen?

Es ist ein seltsamer Zwischenzustand, kein normaler Tourist zu sein, aber auch noch nicht hier zu wohnen. Wohin es uns wohntechnisch verschlagen wird, wissen wir noch nicht, wahrscheinlich werden wir froh sein, wenn wir etwas finden, egal wo. Hauptsache Berlin. Kreuzberg könnte ich mir vorstellen, aber auch Charlottenburg. Eine Altbauwohnung hätte was, gleichzeitig hat sie auch wiederum Nachteile. Zu Plattenbauten wurde uns geraten, weil günstig. Doch ist das das, was wir wollen für die nächsten drei bis fünf Jahre? Fragen über Fragen stellen sich gerade und ich fühle mich nervös tänzelnd in den Startlöchern, in der rheinischen Heimat alles vorzubereiten für den Umzug, das neue Leben an der Spree.