Freitag, 6. Dezember 2013

[Kulinarisches Fundstück] Kichererbsen-Streichcreme von "Bio Company"

(c) Frau von Saltkrokan
Seit ich auf Käse auf dem Brot verzichte, stehe ich vor einem kleinen Problem: Was soll drauf aufs Brot, wenn der ehemals liebste Belag in Ungnade gefallen ist? Denn ständig nur Marmelade oder Schokoaufstrich ist nicht das Wahre, etwas Herzhaftes ab und an muss es schon sein. Also probiere ich mich seit Wochen durch die veganen Aufstriche, die der Markt so hergibt, meist der Biomarkt, um genau zu sein. 
Bei "Bio Company" stieß ich auf einen, der sehr vielversprechend klang: Kichererbse-Streichcreme. Ich mag Kichererbsen sehr gerne und gesund sind sie durch den hohen Proteingehalt ja eh. 

(c) Frau von Saltkrokan
Leider wurde ich herbe enttäuscht: Der Aufstrich ist sehr krümelig und trocken, von cremig keine Spur; schmecken tut er fast nach gar nichts. Es fehlt eindeutig die Würze, denn so gerne ich Kichererbsen auch mag - der pure Geschmack ist etwas langweilig.
Ich habe es nun so gelöst, dass ich Soyola unter den Aufstrich auf Brötchen/Brot streiche (dadurch wird er etwas cremiger und leichter verstreichbar) und den Aufstrich dann mit Salz und edelsüßem Paprika würze. Aber ganz ehrlich? Das zusätzliche Fett durch die Margarine muss nun wirklich nicht sein und wenn ich etwas fertig gekauftes auch noch nachwürzen muss, ist es eindeutig kein Nachkaufprodukt. Schade!


Dienstag, 3. Dezember 2013

[Rezension] "Krampus" von Brom

(c) Frau von Saltkrokan

Für seinen zweiten auf Deutsch übersetzten Roman hat Autor Brom ganz tief in der Mythologie-Kiste gewühlt und etwas Passendes für die Vorweihnachtszeit zu Tage befördert: Krampus, den Herrn des Julfestes. Dieser war mir bisher vollkommen unbekannt, aber man ist ja neugierig und spätestens bei der Erwähnung des Julfestes hatte Brom mich.
Protagonist Jesse wird in die Ereignisse rund um den Konflikt zwischen Krampus und dem Nikolaus hineingezogen. Eines Abends trifft er auf die Belznickel, die Diener des Herrn der Julzeit, die vom Nikolaus und dessen Dienern verfolgt werden. Durch Zufall fällt Jesse der Sack des Loki in die Hände – der berühmte Sack des Nikolaus, der also heidnischen Ursprungs ist. Sowieso erhält man in diesem Buch einen Schnellkurs in nordischer Mythologie, in der Brom wie zuhause scheint.
Krampus ist eine geschundene Figur, die versucht, zu ihrem Recht zu kommen, und dennoch bleibt am Ende ein letzter Zweifel darüber, wer hier der „Gute“ und wer der „Böse“ ist: Krampus oder Nikolaus. Besonders die Mittel, zu denen Krampus greift, um das Julfest wieder zu etablieren, wirken sehr brutal und rücksichtslos. Er fühlt sich fremd in dieser Welt, die eben nicht mehr die seine ist und in der sich alles geändert zu haben scheint. Die Menschen kennen seinen Namen nicht mehr und schrecken vor seiner Gestalt zurück, nennen ihn sogar „Teufel“.
Wie Krampus ist auch der Musiker Jesse eine gescheiterte Figur: Beruflich recht erfolglos und abgewrackt hat er seine Frau an einen anderen Mann verloren und mit ihr seine Tochter Abigail. Da scheint der Geschenkesack wie gerufen, denn mit diesem kann Jesse endlich wieder bei seiner Ex-Frau punkten – wenn ihm nicht Krampus und dessen Rachefeldzug in den Weg kämen.

In „Krampus“ geht es aber nicht nur um den offensichtlichen Konflikt zwischen Krampus und dem Nikolaus, hier liegt ein tiefer gehender Streit zugrunde, nämlich der zwischen Natur und Kultur, der zwischen dem dionysischen und dem apollinischen Prinzip. Krampus symbolisiert die ungezügelte Leidenschaft, das Rohe, manchmal Gewalttätige. Wohingegen der Nikolaus als der Heilige aus den Legenden erscheint: Gezügelt, beherrscht, ehrwürdig. Darüber hinaus allerdings scheint Krampus ehrlicher und direkter zu sein, der Nikolaus spinnt Intrigen und schließt das, was ihm unbequem ist, weg. Am Ende bleibt eine wirkliche Wertung aus, aber man spürt die Sympathie des Autors für Krampus sehr deutlich. 
Diese Sympathie drückt sich auch in der Liebe zum Detail aus, denn in der Mitte des Buches finden sich mehrere Hochglanzseiten mit Farbzeichnungen der wichtigsten Charaktere. Obwohl diese sehr schön sind, hätte ich darauf verzichten können, da sie viel zu sehr ein Bild vom Charakter vorgeben und wenig eigenen Raum für Vorstellungen lassen.
Trotz der Brutalität und seiner rüden Vorgehensweise, bei der durchaus Köpfe rollen und Kinder geängstigt werden, war mir Krampus auch sympathisch – er trifft genau den Nerv unserer Zeit, nämlich die leise Kritik an der Art wie wir mit der Natur umgehen und sie für unsere Zwecke ausbeuten.


„Krampus“ ist ein schöner Schmöker für die Vorweihnachtszeit, hinter dem mehr steckt als man auf den ersten flüchtigen Blick vermutet. Allerdings ist das Buch auch nichts für schwache Nerven, da es hier durchaus sehr brutal zur Sache geht. Der zornige Krampus ist nun mal nicht zimperlich …

«Der Herr der Julzeit griff nach der Türklinke, doch dann erstarrte er und schnappte nach Luft. Jesse folgte seinem Blick zu den Stufen, doch da war nichts außer zwei Paar Schuhen. Er wollte schon fragen, was los sei, da schaute er noch einmal genauer hin. Die Paare waren wie in einem Geschäft sorgfältig drapiert, und in jedem Schuh steckten Süßigkeiten. Eine Karte war dazwischengeklemmt. […] Auf der Karte stand: FROHES JULFEST, KRAMPUS. WIR SIND SEHR BRAVE KINDER. ALLES LIEBE, MARY UND TODD.»
(Seite 412f)




Knaur. Hardcover, 495 Seiten. Mit Farbseiten. ISBN: 978-3-426-65334-0. 19,99 € (eBook 17,99 €).
Ich danke Knaur herzlich für das Rezensionsexemplar!

Montag, 2. Dezember 2013

[Gedanken] Konsumverweigerung - erneuter Versuch

Mit meiner veganeren Lebensführung kamen auch wieder die Gedanken über meinen Konsum im Allgemeinen in mir hoch. Immer mal wieder habe ich hier auf meinem Blog versucht, dem Konsum den Krieg zu erklären, aber genauso bin ich immer wieder gescheitert. Dabei bin ich ein eher genügsamerer Mensch, Luxus ist mir eher zuwider. Nur bei Medien wie Büchern, Zeitungen und DVDs werde ich schwach. Genauso wie bei neuen Produkten meiner Lieblingskosmetikmarken oder jetzt durch das Veganwerden auch Lebensmittel, die ich kennen lernen will.
Deswegen möchte ich wieder einen neuen Versuch starten und in die Konsumverweigerung gehen (so gut es eben geht). Wie beim ersten Versuch auch werde ich über jedes Mal, das ich schwach geworden bin, berichten. Ansonsten gelten folgende Regeln bis Ende Februar:

  • keine Zeitschriften und Zeitungen,
  • keine Bücher,
  • keine DVDs oder Blu-rays kaufen
  • Kosmetik- und Pflegeprodukte nur nachkaufen