Samstag, 20. Oktober 2012

Was macht das Motorradl?

"Was macht das Motorradl?" hat mich mein Hausarzt immer gefragt und mich bei entsprechenden Krankheiten jedes Mal darauf hingewiesen, eine zeitlang nicht mit dem "Motorradl" zu fahren. [Man merkt: Der Mann kommt aus südlichen Gefilden.]
Ja ... Was macht das Motorradl? Seit ich aus dem elterlichen Nest geflogen bin, habe ich nur noch ein paar Mal im Jahr die Gelegenheit, auf zwei Rädern unterwegs zu sein und kurz nach meinem Auszug wurde mein eigenes Motorrad verkauft (eine BMW F650 ST). Nun nehme ich - wenn überhaupt - die Maschine meiner Mutter (Honda CBF 600) und das auch viel zu selten. Mit dem Auto ist oftmals eben doch bequemer ... Doch manchmal gibt es Tage, an denen ich das Motorradfahren vermisse, zum Beispiel wie gestern, wenn es trocken ist und nicht zu warm und die Sonne ein bisschen scheint, wenn eben ideales Wetter ist. Im Frühjahr jucken meine Gashand und mein Schaltfuß und ich merke: Sobald ich mal einen Job habe, mit dem ich mir das Ganze leisten kann, muss ein Motorrad her!

Ich komme aus einer absoluten Motorradfahrer-Familie. Mein Vater fährt ebenso wie meine Mutter und meine beiden Onkel väterlicherseits. Der Onkel meiner Mutter hat, glaube ich, auch den Führerschein. Und die meisten Kumpels meines Vaters fahren sowieso Motorrad - mit denen mein Vater jedes Jahr auf Tour fährt. Mein Fahrlehrer (bei dem auch meine Eltern schon ihre Motorradführerscheine gemacht haben) ist schon fast so was wie ein Freund der Familie. 
Meine Honda CLR 125 Cityfly
Schon als Kind bin ich als Sozia mitgefahren und da war es fast ein Unding, dass ich nicht den Führerschein machte (Und ich glaube fast, dass meine Eltern irgendwie enttäuscht oder zumindest irritiert gewesen wären, wenn es so gekommen wäre). Weil ich nicht warten wollte bis ich achtzehn werde, musste also schon der A1-Schein her, 125 Kubik auf 80 gedrosselt. Meine erste Maschine war eine Honda CLR 125 Cityfly und auch wenn es kein Vergnügen ist, mit achtzig Stundenkilometern über die Stadtautobahn zu schleichen, habe ich den kleinen Hüpfer geliebt! Das Motorrad war wendig und leicht und ich wusste bald, wie sie in welcher Situation reagiert - unerlässlich für ein gutes Fahrgefühl! [Ein Roller wäre doch auch schön und "cool" gewesen, meint ihr? Nie im Leben! Obwohl ich heute sage, dass so ein Roller für den Stadtverkehr vielleicht auch nicht so schlecht ist. Aber mit sechszehn wäre das nicht in Frage gekommen.]
Die BMW F650 ST.
Mit achtzehn dann (bzw. angefangen habe ich mit siebzehn) kam der große, der A-Schein, zusammen mit dem Autoführerschein. Und dann die BMW. Leider hatte der Mensch, von dem wir sie gebraucht gekauft hatten, falsch daran herumgeschraubt, so dass sie mir dauernd absoff - und ich das Vertrauen in sie verlor. Unfälle hatte ich zum Glück nie schlimme, ein paar Mal bin ich gestürzt (am meisten aber mit der 125er), was aber jedes Mal glimpflich ausging. 
Ich habe nicht viel Ahnung von Technik oder solchen Dingen, ich bin auch eine eher instinktive Fahrerin. Für die Technik war immer Papa zuständig ;-)

Noch heute steht das Nummernschild der BMW auf meinem Bücherregal und ich hoffe, dass es nicht das letzte Motorrad-Nummernschild bleiben wird ... Ich träume nämlich davon, größere Touren zu fahren, aber dafür brauche ich wieder wesentlich mehr Fahrpraxis, denn es ist ein Teufelskreis: Je länger man nicht mehr gefahren ist, desto unsicherer ist man und desto eher lässt man das Fahren lieber bleiben - was eine schlechte Idee ist.

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