Freitag, 13. September 2013

[Gedanken] Mein Weg zu einer neuen Ernährungsweise.

Im letzten Sommer befand ich mich auf dem Weg in den Veganismus. Ob ich wirklich mit Herzblut und ohne Kompromisse Veganerin geworden wäre, wage ich zu bezweifeln, allerdings verzichtete ich weitestgehend auf Joghurt und Milch und griff auf die pflanzlichen Alternativen zurück. Als ich M. kennen lernte, änderte sich das wieder ein wenig und in diesem Sommer kam es dann ganz dicke: Aus gesundheitlichen Gründen habe ich wieder Fisch gegessen, um ein paar der Nährstoffe, die ich sonst nicht kriegen würde, zu bekommen. Für viele überzeugte Veganer und Vegetarier mag das eine dumme Ausrede sein, aber ich möchte mich da gar nicht herausreden, so ist es nun mal. Ich bin nicht stolz darauf, weil ich es eigentlich "besser" weiß, aber ich habe jetzt auch gelernt, dass man manchmal nicht anders kann als Überzeugungen über Bord zu werfen - so enttäuscht man selbst dann auch von sich selbst ist. Wenn es einem nicht gut geht, dann hat man meistens nichts anderes zu tun als für sich selbst zu sorgen und für sich selbst einzutreten, ganz egoistisch. 
Fisch habe ich allerdings auch nur zuhause gegessen, wenn ich genau wusste, dass er zertifiziert ist, und nun, da es mir wieder besser geht, wird der Fisch auch wieder von der Speisekarte gestrichen. Aber eines hat mich dieses Erlebnis gelehrt: Manchmal muss man auf seinen Körper hören, wenn man urplötzlich Gelüste auf etwas bekommt, das man sonst nicht oder selten isst. Dann sind das nicht nur bloße Gelüste (so wie beispielsweise jene auf Schokolade), sondern Appelle des Körpers, dass er etwas braucht, das er nicht bekommt.

Inzwischen merke ich auch, dass ich mich immer mehr zu einer ursprünglicheren Ernährungsweise hingezogen fühle, die nichts zu tun hat mit vegetarischen/veganen Ersatzprodukten und die einfach "naturvegetarisch" bzw. "-vegan" ist. Pflanzliche Nahrung bekommt mir immer noch am besten, allerdings habe ich auch oft genug ein großes Bedürfnis nach Quark oder Joghurt und diesem Verlangen möchte ich in Zukunft mehr nachgeben.
Als wir diese Woche in einem asiatischen Supermarkt waren und ich nach meinen liebsten Instantnudeln gesucht hatte, las ich E-Nummer über E-Nummer und es war mir zuwider. Wieso immer dieses künstliche? Wieso wissen die Menschen schlichte Pellkartoffeln mit Quark nicht mehr zu schätzen? Und wieso müssen sie im November Erdbeeren essen und wieso essen sie keinen Rettich mehr, nur weil er nicht so schön aussieht? Ich möchte saisonal und regional essen, so gut es eben geht. Möchte gutes Essen essen, Essen, das meinem Körper gut tut und der Umwelt so wenig wie möglich schadet. Und ja, irgendwann kommt man in ein Alter, in dem Fast Food nicht mehr so leicht verdaulich ist und man Nahrung als das begreift was es ist: Etwas, das den Körper nähren und nicht kaputt machen sollte.

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