Samstag, 7. Juli 2012

Music was my first love?

Noch nie habe ich in meinem Blog über Musik geschrieben (oder?). Dabei war sie früher einmal sehr wichtig für mich und ist es irgendwie auch heute noch, obwohl nicht mehr so wichtig wie zum Beispiel Literatur.
Als Teenager war ich verrückt nach Musik. Ich habe alle möglichen Phasen durchlaufen, in denen ich alles, aber auch wirklich alles von einer bestimmten Band gehört habe, das ich in die Finger bekommen habe. Als ich noch keinen CD-Player hatte (zum mitnehmen), geschweige denn einen MP3-Player (jaaaa, Kinder, so alt ist die Oma schon!), habe ich Tage damit verbracht, CDs auf Kassetten zu überspielen. Ich hatte eine Beatles-Phase, genauso wie eine Rolling-Stones-Phase (und bin bei den Stones geblieben), habe Platten meiner Eltern gehört, hatte MTV praktisch rund um die Uhr an, jedes Jahr die "Night with Nirvana" geschaut. Mit meinem Vater habe ich Stunden in der CD-Abteilung eines bekannten Elektronikladens verbracht. Ich wurde in der Abizeit von meinem damals besten Kumpel regelmäßig mit zig Gigabytes an neuem Stoff versorgt ("Die musst du unbedingt hören! Und die auch noch! Und die erst!"), meist mit abgedrehtem Zeug, das niemand kannte und das keiner von unseren Klassenkameraden gehört hätte. Schon als Kind habe ich im Familienauto gesessen und laut "Die Zehn Gebote" von den Toten Hosen mitgesungen (und bis heute kann ich die biblischen Zehn Gebote dank dieses Liedes aufzählen). Genetisch vorbelastet durch meinen Vater, der früher im Jugendheim Platten aufgelegt hat und später in mein Zimmer rief: "Klingt gut, was du da hörst!" - musikalische Rebellion war also nahezu unmöglich ... Nur bei den Nine Inch Nails und Marilyn Manson und so "abgedrehten" Sachen wie Sigur Rós hat er nicht mitgemacht. Aber bis heute ist er mir der liebste Begleiter für Konzerte. Runterkommen kann ich am besten mit Metal oder anderer Musik, die "wütend" klingt - sogenannte "Entspannungsmusik" macht mich ganz kribbelig. Wenn ich ein neues Album gekauft hatte, hörte ich es tagelang hoch und runter, bis es mir auf die Nerven ging. Erst die Lieder, an denen ich hängen blieb, immer wieder, dann das ganze Album.

Und heute?
Heute höre ich am liebsten "meine" Bands, die immer funktionieren, die ich immer hören kann. Die Toten Hosen, die Stones, Kent (eine wunder-wunder-volle Band aus Schweden!), Queen. Fernab dessen gibt es Bands und Künstler, die ich nicht immer hören kann, die aber dennoch einen festen Platz in der Riege meiner Lieblingsbands haben: Marilyn Manson, Nirvana, Nine Inch Nails, Gossip, Johnny Cash (ja!), Subway to Sally, Genesis, Pink Floyd, Depeche Mode, Placebo.
Ihr merkt, wo ich so unterwegs bin: Rock, mit viel Gitarren. Manchmal auch gerne etwas härter. Dieses ganze HipHop-/Blackbeat-Zeug käme mir nie auf die Festplatte, ebenso Elektro. Was Musik angeht bin ich sehr sehr intolerant. Obwohl ich, wenn ich in Stimmung bin, auch gerne mal Edith Piaf höre (die meine Mutter ebenso liebt), Adele oder Loreena McKennitt. Und auch Herbert Grönemeyer. 
Es muss aber "echte" Musik sein, handgemacht, mit guten Texten. Nichts Plattes, das zum tausendsten Mal die gleichen Worte benutzt, zum tausendsten Mal die Liebe und den Herzschmerz besingt und bei dem ich das Gefühl habe, dass der/diejenige, der/die es singt, es von einem Songwriter vorgesetzt bekam. "Partymusik" à la "Ballermann Hits" würde wahrscheinlich in meiner Version der Hölle gespielt werden ...

Manchmal frage ich mich, wieso das alles nachgelassen hat, wieso ich nur noch so wenig Musik höre, mich nur noch selten auf unbekanntes Terrain einlasse. Manchmal fehlt es mir auch so ein bisschen ...
Vielleicht schreibe ich ab jetzt auch mal ab und an über Musik. Denn bevor ich lesen lernte, bevor ich Zugang zur Literatur fand, war die Musik schon da und sie wird immer wichtig sein. Pathos Ende.

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