Samstag, 21. April 2012

Film: "Dreiviertelmond"

Spätestens seit "Hanami - Kirschblüten" mag ich Elmar Wepper sehr gern. Als ich nun vor ein paar Wochen gesehen hatte, dass es einen neuen Film mit ihm gab und es noch dazu ein Film mit einem tollen Plot ist, habe ich auf die DVD gelauert. In der Bücherei hier gibt es zum Glück ganz neue DVDs, aber man muss manchmal auch bisschen warten.
"Dreiviertelmond" handelt von Taxifahrer Hartmut, frisch von seiner Frau getrennt, der eines Tages plötzlich die kleine Hayat im Taxi sitzen hat - mutterseelenallein und ohne Deutschkenntnisse. Ihre Mutter ist ständig unterwegs und ihre Oma, die sich um sie kümmern sollte, ist jetzt im Krankenhaus. Hartmut nimmt sich der Kleinen notgedrungen und mit Murren an. Die Kommunikation ist oftmals sehr schwierig, aber irgendwann verstehen die Beiden sich dennoch sehr gut und Hayat wächst Hartmut richtiggehend ans Herz.

Ich mag solche Filme oder allgemein das Thema des Kulturencrashs ja sehr gerne, so lange nicht zu sehr die Klischeekeule ausgepackt wird. Hier ist das Ganze sehr abgeflacht, weil Hartmut nur am Rande etwas von der türkischen Kultur mitbekommt - sieht man vom Döneressen ab. Auch die Klischees sind sehr im Zaum gehalten, es geht viel mehr um das Zwischenmenschliche. Viel interessanter ist, dass Hartmut irgendwann eine Sache lernt: Dass die andere Kultur gar nicht so anders ist, dass auch Hayat die gleichen Bedürfnisse und Ängste hat. Der Film ist oft sehr lustig, hat aber auch viel Herz. Wie gesagt mag ich Elmar Wepper gerne, aber auch das Mädchen, das Hayat spielt, ist super gecastet worden. Sowieso leben solche Filme ja meist durch die Figuren und weniger von der Story an sich, weil sie die Story sozusagen gestalten und lenken.

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