Nicht zu konsumieren ist heutzutage fast ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst wenn man so viel wie möglich selbst macht, vieles gebraucht kauft und darauf achtet, nichts Unnötiges zu kaufen, ist man dennoch Teil der Konsumwelt. Auch wenn ich ohne große finanziellen Sorgen aufgewachsen bin und auch jetzt keine habe, weiß ich diese finanzielle und materielle Sicherheit sehr zu schätzen - und finde sie in manchen Punkten übertrieben. Die ständige Verfügbarkeit von Waren, seien es Lebensmittel, Kleidung oder Medien, hat uns Verbraucher verwöhnt: Wenn es mal etwas nicht sofort gibt, meckern wir. "Wie, keinen Salat mehr um zehn Uhr abends im Supermarkt um die Ecke, der bis zwölf Uhr abends geöffnet hat?"
Das Selbstmachen hat natürlich auch einen finanziellen Aspekt, denn man spart wirklich dadurch, ganz besonders bei den Lebensmitteln. Viele Leute denken ja, Fertiggerichte wären günstig, aber das sind sie nicht, ganz und gar nicht.
Besonders bei Lebensmitteln beobachte ich bei mir selbst, dass ich gerne mal unterwegs etwas kaufe - weil es so einfach ist, mal eben bei der Bäckerei Halt zu machen und ein fertig belegtes Brötchen zu kaufen (oder eine Brezel oder sonst etwas). Für solche Fälle möchte ich mir lieber mal einen Apfel einpacken oder einen Müsliriegel (wenn schon Konsum ;-) ) und für längere Uni-Tage Lunchboxen packen, wenn die Zeit für die Mensa nicht reicht oder das Frühstück mal wieder ausfallen musste. Für meinen Geschmack werfe ich an Lebensmitteln auch immer noch zu viel weg, hier will ich mehr planen und auch mal mehrmals von einem Lebensmitteln kochen (-> Memo an mich: spezielle Kochbücher für Anregungen ausleihen!).
Am allermeisten ärgert der Konsum mich beim Wasser. Ganz am Anfang hatte ich einen Wassersprudler, da aber das Wasser in D'dorf allgemein sehr kalkhaltig ist und die Leitungen in meinem Haus hier auch recht alt sind, hat das Wasser immer komisch geschmeckt. Meine Schwiegereltern haben eine Osmosefilteranlage in der Küche - das finde ich super, das Wasser wird gefiltert und schmeckt auch sehr gut. Leider habe ich so meine Zweifel, dass das bei mir reinpassen würde, weil ich eine sehr sehr kleine Küche habe und jeder Zentimeter aufs Genaueste genutzt ist. Dennoch will ich mich mal nach Alternativen umschauen, weil mir das Wasserkaufen auf die Nerven geht und ich es für Verschwendung halte.
In Sachen Kleidung, Accessoires und Schmuck bin ich absolut kein "Fashion Victim", ich kaufe mir recht selten neue Klamotten, aber auch hier möchte ich noch mehr auf Qualität achten. Einige wenige gute Kleidungsstücke, die ich untereinander gut kombinieren kann und die zeitlos sind statt einer aktuellen Mode zu folgen, nützen mir mehr.
Bücher kaufe ich ohnehin fast nur noch gebraucht bzw. tausche jetzt wieder. Auch durch die Unterstützung der Verlage komme ich oft an Bücher, die ich mir sonst neu kaufen oder in der Bücherei ausleihen müsste. Letztes will ich aber wieder mehr machen: Man muss nicht immer ein Buch im Schrank stehen haben, ausleihen reicht auch. Das nehme ich aber erst ab dem nächsten Jahr in Angriff, bis dahin habe ich noch genug ungelesene Bücher ... Bei DVDs ist es ähnlich: Weil die inzwischen so spottbillig sind, kauft man sich eher mal eine. Am Ende liegen sie aber in den Boxen im Fernsehregal und ich vergesse sie. Ab sofort möchte ich verstärkt nachdenken, ob ich den Film wirklich auf DVD benötige oder ob er - wenn er dort verfügbar ist - aus der Bücherei ausgeliehen auch reicht.
Zeitschriften kaufe ich nur noch selten, besonders die Klatschmagazine sind mir zu teuer für die kurze Zeit, die ich damit verbringe. Jeden Monat kaufe ich mir allerdings die "Prinz", eine Zeitschrift, in der Veranstaltungstipps der Stadt drinstehen, die kostet immerhin 1,50 €. Ich blättere sie durch, lese vielleicht mal einen Artikel, schreibe mir interessantes raus und danach wandert sie meistens in den Altpapiercontainer. Die Bücherei hat die Zeitschrift auch, sogar als Präsenzbestand, so dass man sie nicht ausleihen kann. Um mir Tipps rauszuschreiben, muss ich also nur einmal im Monat dorthin und mir einen Block und Stift mitnehmen. Die "Neon" mag ich auch nicht mehr lesen. Das ist zwar die einzige Zeitschrift, die ich wirklich lese, aber für 3,50 € ist sie mir inzwischen zu teuer. Von den Geschichts- und Spezial-Zeitschriften wie Geo Epoche oder Stern Extra ganz zu schweigen - und die kann man auch ausleihen.
Diese Dinge möchte ich ändern:
- Statt unterwegs Kuchen, Gebäck oder Brötchen zu kaufen, selbst backen, Lunchboxen packen und Brote schmieren
- Weniger wegwerfen, mehr planen beim Kochen
- nach Alternativen für gekauftes Wasser suchen
- Bücher nicht mehr neu kaufen, sondern ausleihen und gebraucht kaufen (was ich eh schon zu 90% tue)
- DVDs nur kaufen, wenn ich weiß, dass ich sie öfter schaue, sonst ausleihen
- keine Zeitschriften mehr kaufen, sondern in der Bücherei lesen
- weniger neue Kosmetikartikel ausprobieren, sondern altbewährtes kaufen
- weniger Modeschmuck kaufen
- Geschenke auch mal selbst machen: backen, basteln, nähen etc.