Donnerstag, 28. November 2013

[Vegan Wednesday] 27.11.2013


Diese Woche war ich wieder mit dabei beim "Vegan Wednesday". Da ich seit letzter Woche eh vegan lebe (mit einer Ausnahme beim Inder letzten Mittwoch), musste ich ja auch nichts anders machen. 
Was mich allerdings noch ärgert: Ich esse relativ viele Kohlenhydrate. War/Ist das bei euch auch so? Vegan leben ist zwar keine Diät für mich (nicht so wie für manche Vorzeige-Veganer, die Kochbücher schreiben ...), aber gegen ein paar Kilos weniger hätte ich dennoch nichts einzuwenden.
(c) Frau von Saltkrokan
Morgens gab es den neuen Frühstücksbrei von "Alnatura". Ich habe mich wie Bolle gefreut, dass es nun auch von "Alnatura" welchen gibt, denn ich liebe warmen Brei zum Frühstück über alles. Leider sind viele der Breie, die es im Biomarkt zu kaufen gibt, relativ teuer (4 bis 5 Euro). Der von "Alnatura" bewegt sich mit 2,95 € zwar auch an der Schmerzgrenze, aber er ist dennoch günstiger und noch dazu schmeckt er auch sehr gut.
Zubereitet habe ich den Brei mit warmer Soja-Reis-Milch. Dazu gab es eine Tasse Tee und zum Mitnehmen eine Banane; weil ich etwas im Stress war, vergaß ich sie aber ...

Unterwegs hatte ich mir eine Laugenstange gekauft, weil ich irgendwann ganz schön Hunger bekam. 
Zuhause gab es dann erst auch mal die Banane und einen großen Krug mit Apfelsaftschorle (natürlich mit naturtrübem Apfelsaft, aber alles ohne Bild).

(c) Frau von Saltkrokan
 Während des Kochens aß ich ein paar der marinierten Tofuwürfel, die ich mir im Asia-Laden gekauft hatte. Sie schmecken sehr würzig und ich kann sie nur empfehlen. Vom Geschmack her ähnelten sie den veganen "Fleischstreifen", von denen sich J. einen im "Veganz" mitgenommen hatte, als sie zu Besuch war. Nur die Konsistenz war anders, weil die "Fleischstreifen", glaube ich, aus Weizenprotein oder so etwas waren und sich kauen ließen wie "richtiges" Fleisch.

(c) Frau von Saltkrokan
Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Blattspinat und Reissahne. Macht ihr eigentlich auch Knoblauch in den Spinat? Das habe ich irgendwann von M. übernommen und inzwischen gehört es für mich genauso dazu wie Muskatnuss. 
Dazu aß ich noch den restlichen Erdnusstofu von vorgestern, während M. seine Lachswürfel bekam.

Zum Nachtisch hatte ich dann noch eine kleine Portion Mango, die vom Tag vorher übrig war (ebenfalls wieder ohne Bild), einen Apfel und eine Tasse Soja-Reis-Kakao.

Mittwoch, 27. November 2013

[Leben in Cafés] Das "no milk today" in Berlin-Kreuzberg

(c) Frau von Saltkrokan
Das "no milk today" verursachte, als ich über "Berlin vegan" auf es stieß, sofort einen Ohrwurm bei mir, genauso wie eine große Neugierde ob der großen "Milch"-Auswahl, denn im "no milk today" gibt es nicht nur Sojamilch, sondern auch Sojareis-, Reis-, Mandel-, Hafer-, Kokos-, Kokosreis-, Soja-Vanille- und Dinkelmilch!
Das Café liegt in der Hipster-Hochburg Kreuzberg und so sieht auch das Personal und Publikum im "no milk today" aus, sehr "hipsterish". An solchen Orten fühle ich mich immer irgendwie fehl am Platze, weil ich eben keine Hornbrille mit Fensterglas trage und meinen heißgeliebten Rucksack nicht gegen einen Jutebeutel eingetauscht habe. Aber zunächst ist ja erst mal wichtig, was man in einem Café serviert bekommt.
M. und ich entschieden uns beide für eine heiße Schokolade, er mit Reismilch, ich mit Mandelmilch. Dazu orderte ich noch eine Mini-Nussecke und einen Peanutbutter-Chocolate-Cup. Für alles zusammen zahlten wir 8,10 €. 

(c) Frau von Saltkrokan
Im "no milk today" wird ohne Weizen gebacken - an der Kuchentheke stand "Dinkel ist unser Weizen". Sonst ist Dinkelmehl weder mein noch M.s Fall, ich hatte es schon öfters damit versucht, aber ich werde nicht damit warm. Die Mini-Nussecke und das Stückchen Möhrenkuchen (?), das als Schmankerl bei der heißen Schokolade lag, waren aber lecker, besonders die Mini-Nussecke, weil sie sehr saftig war. Der Peanutbutter-Chocolate-Cup war auch lecker, nur leider sehr weich, so dass er sich nicht aus dem Papierförmchen lösen ließ und wir ihn rauslöffeln mussten. Die heiße Schokolade war an sich ganz lecker, aber leider etwas wässrig geraten und nicht heiß genug. Wirklich in Ruhe trinken war nicht drin, wollte man sie nicht kalt trinken. M.s Reismilch-Schokolade sah zudem nicht so schön aus, weil irgendetwas nicht so funktionierte wie es sollte.
Auf die Getränke und die süßen Häppchen mussten wir leider außerdem etwas warten, weil das Personal wohl noch nicht so eingespielt ist (das Café hat auch erst letzten Monat eröffnet) und es ein bisschen Chaos wegen der Reismilch gab. Die heiße Schokolade war bei M. dann auch etwas übergeschwappt und schwamm in der Untertasse.
Als ich bezahlte, musste ich dem jungen Mann an der Theke helfen, die heiße Schokolade auf der Karte zu finden und musste ihm auch die Preise der kleinen Häppchen nennen. Jeder hat mal angefangen, aber er wirkte doch sehr hilflos und überfordert!

Was im Gegensatz zum "Ohlàlà" allerdings absolut stimmte, war der Wohlfühlfaktor: Das Café ist sehr nett eingerichtet, ein bisschen Retro, und auch die Plätze im hinteren Raum wirkten sehr gemütlich. Man spürte, dass hier Liebe zum Detail gepflegt wird. Sogar die Toilette war nicht 0815-mäßig eingerichtet, sondern mit Buchseiten tapeziert!


Das "no milk today" ist ein nettes gemütliches Café, das allerdings in Sachen Service und Routine noch ordentlich zulegen muss. Die etwas weitere Extra-Anreise ist es mir leider (noch) nicht wert. Vielleicht gebe ich dem Café nach ein paar Monaten nochmal eine Chance.




"no milk today". Fichtestraße 3. 10967 Berlin (Kreuzberg). 
Mo. geschlossen, Di.-So. 10-21 Uhr. 
ÖPNV: U7 Südstern oder U8 Schönleinstraße.

Samstag, 23. November 2013

[Gedanken] Von einer Veganerin im Herzen, die noch Lederschuhe trägt. Oder: Wie ich flexigan wurde.

(c) Frau von Saltkrokan
Ihr erinnert euch vielleicht an meinen Beitrag vor ein paar Wochen, in dem ich verkündete, dass ich meinen körperlichen Bedürfnissen und Gelüsten mehr nachgeben möchte, sprich: Wenn ich Lust auf Quark habe, dann esse ich Quark. Diesen Beitrag könnte ich genauso gut löschen oder zumindest wird er im Nachhinein ungültig.

In den vergangenen Wochen habe ich mich wieder einmal eingehender mit veganer Ernährung und Lebensweise auseinandergesetzt und spätestens als J. (die ja vegan ist) zu Besuch war und ich dadurch vegan gegessen habe, war es soweit: Ich machte mich auf den Weg zu einem veganen Leben. Als ich dann "Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen" von Melanie Joy in der U-Bahn weiterlas (Ich hatte es nach dem Kapitel über Schweine wieder für eine gewisse Zeit weglegen müssen, weil es mich sehr mitgenommen und daran erinnert hatte, dass ich nicht konsequent genug war), kam ich nach Hause, begrüßte M. und verkündete ihm, dass er nun mit einer Fast-Veganerin zusammenlebt. Am Abend sah ich mir dann zum ersten Mal "Earthlings" an, den viele Veganer als Mit-Grund dafür angeben, weshalb sie vegan wurden. Obwohl ich all das wusste, was dort gezeigt wurde, obwohl es nichts Neues war, verstörte der Film mich. In geballten Bildern, aneinandergereiht dieses Grauen zu sehen, hat mich verändert. Bisher hatte ich immer nur einzelne kurze Videoaufnahmen gesehen, aber nicht anderthalb Stunden lang. Und da wurde mir bewusst: So wie viele Menschen, die (noch) Fleisch essen, habe auch ich die Augen verschlossen, habe mir Dinge zwar nicht schön geredet, sie aber verdrängt. Ich habe mir eingeredet, dass ich nie im Leben auf Käse verzichten könne, habe dabei aber übersehen, dass es mir ohne ihn vielleicht sogar besser geht, aus Gewissensgründen ebenso wie physisch.

Aber wieso nur fast? Wieso nicht konsequent? Weil der Übergang zu vegan ein schleichenderer Prozess ist als der zu vegetarisch, denn aus meinem "alten Leben" habe ich noch Lederschuhe und Wollschals, Medikamente, das ein oder andere unvegane Kosmetikprodukt und diese Woche habe ich beim Inder auch noch Panir gegessen. Weil ich ein Mensch bin, der sich manchmal auch zu viele Gedanken macht und an diesen Gedanken zugrunde gehen kann, und weil ich einen hohen Perfektionismusanspruch an mich selbst habe, will ich mich nicht zu sehr unter Druck setzen. Und ganz ehrlich? Wenn ich jemanden finden würde, der Hühner so artgerecht es denn geht, hält, würde ich auch weiter Eier essen (Meine Cousine hält mit ihrem Freund zusammen beispielsweise ein paar Hühner auf einem Stückchen Land, wo diese frei herumlaufen können). Denn im Gegensatz zum Fleischessen stört mich an der Milch- und Eierwirtschaft wirklich nur die Haltung. Esse ich Fleisch, wird ein Tier dafür geschlachtet, ganz gleich, ob es vorher "glücklich" oder in Massentierhaltung gelebt hat, zuammen mit allen anderen Tieren. Und die Art und Weise, wie Tiere geschlachtet werden, ist nicht schön - jedem, den das interessiert, sei Melanie Joys Buch oder auch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer ans Herz gelegt.
Dann gibt es auch noch meine Freunde und Familie, die damit zurecht kommen müssen, dass ich nun noch mehr "anders" bin als vorher sowieso schon. M. steht bei meiner Entscheidung vollkommen hinter mir und auch meine Mutter meinte, dass das Wichtigste ist, dass ich mich wohl fühle und es mir gut geht. Doch selbst J. sagt manchmal, dass es als Vegetarierin so viel einfacher war, wenn es um Gesellschaft geht - aber gleichzeitig sagt sie, dass sie nicht mehr zurück kann. Bei mir ist das alles noch nicht so stark, aber ich spüre auch, dass ich mit dem Vegetarischsein alleine auch nicht mehr glücklich bin, es genügt mir nicht mehr. Darum möchte ich zunächst "flexigan" leben, schauen, was alles geht, wo ich an meine Grenzen stoße und ob ich vielleicht ganz automatisch nach und nach komplett vegan werde. "Flexigan" auch, weil ich mich nicht erdreisten würde, mich "vegan" zu nennen so lange ich noch Lederschuhe trage, es steht mir nicht zu, mich in die Reihe derer zu stellen, die wirklich konsequent sind. Das tun ohnehin schon viel zu viele ...
Und vielleicht werde ich doch eines Tages komplett vegan und lache über meine Zweifel, die ich jetzt noch an mir und meiner Konsequenzfähigkeit habe.

Dienstag, 19. November 2013

[Leben in Cafés] Das "Ohlàlà" in Berlin-Friedrichshain

(c) Frau von Saltkrokan
Über "Berlin vegan" bin ich auf das "Ohlàlà" in Friedrichshain gestoßen. Sowieso: In Friedrichshain und Kreuzberg gibt es gefühlt an jeder Ecke ein veganes/vegetarisches Café oder Restaurant - ein wahres Paradies! 
Das "Ohlàlà" liegt in der Mainzer Straße, einer Nebenstraße der Frankfurter Allee. Die Gegend wirkt ein bisschen abgewrackt und im ersten Moment erwartet man vielleicht kein veganes Café hier. Von außen ist es auch etwas unscheinbar, so dass ich erst einmal daran vorbeigelaufen bin. Innen ist es ganz nett, mit einer Theke, an der man seine Bestellung aufgibt, und ein paar Tischen. Leider sind die Stühle aus Metall (siehe Bild) und ich fand sie sehr unbequem und wenig dafür geeignet, länger hier sitzen zu bleiben. Und auch wenn es auf die Getränke und das Essen ankommt, sind es solche Dinge, die ein Café zum Lieblingscafé machen. Aber dafür stimmte die Hintergrundmusik: Depeche Mode und Guns 'N Roses!
Die Dame an der Theke (die alleine im Laden war, vielleicht also die Besitzerin persönlich?) war freundlich, wenn auch nicht sehr überschwänglich, ihr französischer Akzent hinreißend. Ich entschied mich für eine Tasse Café au lait und ein Stück "Vanilla Maronen"-Kuchen. Beides wurde mir an den Tisch gebracht, zahlen konnte ich dann am Schluss wieder an der Theke. 

(c) Frau von Saltkrokan
Bezahlt habe ich für die Tasse Café au lait und das Stück Kuchen 5,40 €, der Café au lait ist hierbei mit 2,40 € mehr als bezahlbar gewesen, der Kuchen mit 3 € natürlich etwas teurer, aber auch hier hat es sich gelohnt. Der Boden war etwas fest, aber dennoch gut, und die Creme nicht zu süß. Sehr positiv war auch, dass der Café au lait stilecht in einer henkellosen Schale serviert wurde - eben so, wie er in Frankreich getrunken wird. Nur etwas heißer hätte er sein können, da man so eine große Schale nun mal nicht sehr schnell trinkt und der Kaffee auf halbem Wege kalt wird.
Möchte man seinen Kaffee oder seinen Kakao mit etwas anderem als Sojamilch, muss man fünfzig Cent draufzahlen und kann zwischen Reismilch, Mandelmilch etc. wählen. 

An einem anderen Tisch hatte eine Frau einen Crêpe, der sehr lecker aussah, ebenso wie die Quiches, die ein Paar am Nachbartisch bestellte. Was beides kostete, kann ich nicht sagen, ich glaube, die Crêpes liegen bei ca. 3 €.
Ein anderer Gast neben mir bekam seinen Espresso übrigens mit einem Glas Wasser, ebenfalls leider wie die Café au lait-Schalen eine Seltenheit in deutschen Landen ...

Samstags wird im "Ohlàlà" ein veganer Brunch angeboten, für knapp 10 € (exklusive Getränke) kann man hier schlemmen und wenn man sich die Bilder ansieht, lohnt es sich absolut. Das wird garantiert auch demnächst ausprobiert!

Das "Ohlàlà" ist ein nettes Café, das allerdings ein bisschen gemütlicher und einladender sein könnte. Durch den französischen Anstrich und die kleinen Details wie die stilechte Café au lait-Schale zeigt es aber sein Potential und füllt auf jeden Fall eine Lücke in Sachen vegane Cafés in Berlin.



 "Ohlàlà. Tartes Shop". Mainzer Straße 18. 10247 Berlin (Friedrichshain). 
Mo. geschlossen, Di.-Fr. 12 - 19 Uhr, Sa 11 - 18 Uhr, So 14 - 19 Uhr
ÖPNV: U5 Samariterstraße

Montag, 18. November 2013

[Gedanken] "Cut out the crap" oder: Muss ich jetzt meine Beziehung beenden, PETA?

"Cut out the crap", ein beliebter Slogan der veganen Szene. Das "etari" aus "veg(etari)an" herausschneiden und die wohl aus PETAs Sicht einzige konsequente und tolerierbare Lebensweise annehmen: Die vegane. Vor ein paar Wochen postete PETA Deutschland diesen Slogan in Form eines Bildes auf ihrer Facebook-Seite. Eine Userin kommentierte "Ist man jetzt nicht mal mehr als Vegetarier bei euch willkommen?" - und ich klickte auf "gefällt mir".
Spätestens seit J.s Besuch am Wochenende trage ich mich wieder mit dem Gedanken schwanger, vegan zu werden. Doch ich weiß auch: Das kann ich nicht von heute auf morgen, vielleicht auch nie, vor allem nicht in aller Konsequenz. Ich trage Lederschuhe, die ich auch noch weiter tragen und nicht wegwerfen würde, und Wollschals, die ich ebenfalls trage und über alles liebe, weil Muttern sie mir gestrickt hat. Ich muss Medikamente nehmen, die vielleicht nicht vegan sind (und leider vielleicht auch an Tieren getestet wurden, was mir eh schon zuwider ist). Und ich lebe mit einem flexitarischen Omnivoren zusammen, der wirklich nicht vollständig ohne Fleisch kann, weil er dann schlapp und antriebslos ist; ich habe das schon öfters erlebt. Soll ich nun meine Beziehung beenden, PETA?
Statt auf denjenigen herumzuhacken, die nicht ganz konsequent sein können oder wollen, sollte sich eine Organisation wie PETA lieber dafür einsetzen, dass alle ihr Möglichstes tun. da ist mir der VeBu auch wesentlich sympathischer, der sich u.a. auch für einen gemäßigten Fleischkonsum einsetzt statt von allen eine vegetarische Lebensweise einfordert. 
M. würde mich unterstützen, auch wenn ich den "Mist" herausschneiden und vegan werden würde. Obwohl er Fleisch isst, sieht er den massiven Fleischkonsum des Großteils der Bevölkerung sehr kritisch und in manchen Ansichten ist er durchaus mehr Vegetarier als das zunächst den Anschein hat. Und so wie er mich akzeptiert, muss ich ihn auch akzeptieren, das hat er nur verdient - immerhin hat er es sogar versucht, das mit dem Vegetarischsein. Er verurteilt mich nicht, er würde es im Gegenteil seltsam finden, wenn ich plötzlich wieder Fleisch auf meinen Speiseplan setzte. Vielleicht, weil er mich als Vegetarierin kennen gelernt hat, aber ganz sicher auch, weil er es schätzt, wenn Menschen Überzeugungen und Standpunkte haben und diese vertreten.
Diskussionen führen wir allerdings darüber, wie das Ganze dann aussieht, wenn wir mal Nachwuchs bekommen. Ich würde meine Kinder ja sogar gerne vegan ernähren, bei dem ganzen Negativen, dass ich über tierliche Nahrungsmittel in diesem Zusammenhang gelesen habe. Seine Argumente für eine flexitarische Erziehung nehme ich aber auch ernst und so sehe ich es inzwischen so: Unsere Kinder werden durch uns alles kennen lernen, alle Möglichkeiten. Ohne Etikett und Schublade. Wir werden sie aufklären und ihnen Werte vermitteln, aber was sie essen, müssen sie irgendwann auch selbst entscheiden können und dürfen. Und sie werden wohl flexitarisch mit veganen Einflüssen aufwachsen. Wenn sie denn Fleisch mögen und essen wollen. Was ich irgendwie in einem kleinen Eckchen meines Selbst dann doch nicht hoffe, da bin ich ehrlich ...

Sonntag, 17. November 2013

Wochenrückblick 11.11.-17.11.

(c) Frau von Saltkrokan
Mit S., C. und M. wegen des Berlin-Besuchs von S. und C. gechattet. "Iron Man 3" mit M. geguckt. Mich doch wieder mit der Bürokratie meiner Alma Mater herumgeschlagen (grrr). Währenddessen ein PB&J-Sandwich verdrückt, um die Nerven zu beruhigen. Mich nach Führungen durch die Staatsbibliothek erkundigt. Einen Brief geschrieben. Ideen für Heiligabend gesammelt. Zur Bibliothek gefahren und dicke Wälzer geschleppt. Über den übervollen "Starbucks" geärgert. Wirsing gekauft. Auf den veganen Tag am Mittwoch gefreut. Über eine Rechnung plus Mahngebühren geärgert. Millimeterpapier gekauft. M. von der Uni abgeholt. J. vom Busbahnhof abgeholt. Bei Starbucks eine Soya-Schokolade getrunken. Mit J. und M. die Reichstagskuppel besichtigt. Vegane Pizza mit viel Knoblauch-Kräuter-Öl verdrückt. Lange und angeregt mit J. und M. diskutiert. Bei "Käthe Wohlfahrt" geschwärmt und Weihnachtsschmuck gekauft. Zusammen mit J. durch den Samstagsandrang im KaDeWe gekämpft. Lecker vegan im "Yoyo Foodworld" gegessen. Einen großen Brunch zubereitet. Zum erstem Mal Rührtofu gemacht und für gut befunden. J. verabschiedet (:-/). Mit Wärmflasche am Notebook gesessen. Über das Dasein als Flexiganerin nachgedacht.

Mittwoch, 13. November 2013

[Vegan Wednesday] 13.11.2013

Während der "Vegan Wednesday" schon in die 65. Runde geht, ist es für mich erst das dritte Mal. Bei den beiden vergangenen Malen hatte ich mir fest vorgenommen, regelmäßig teilzunehmen, habe es aber irgendwie nie geschafft. Als meine liebe Freundin S. mir vorschlug, zusammen einen veganen Tag einzulegen, war ich natürlich sofort mit dabei - und schlug meinerseits vor, den Tag auf mittwochs zu legen. Deswegen bin ich jetzt wieder dabei, in der Hoffnung, dass es nicht nochmal Wochen bis zum nächsten Mal dauert! 
S. und ich hatten und außerdem als Bedingung für den heutigen Tag gesetzt, dass wir etwas mit Wirsing machen, passend zur Jahreszeit.
Leider sind die Bilder nicht so gut geworden (Ich brauche endlich ein Handy mit einer besseren Kamera ...).

Morgens zwei Brote, eins mit veganem Mett und eins mit veganer Schokocreme, die es bei "Netto" gibt und die urlecker ist. Dazu eine Banane und eine Tasse Tee, mit Agavendicksaft gesüßt.
Unterwegs hatte ich mir nur schnell eine Laugenbrezel und einen Tee geholt, weil der eigentlich geplante Cafébesuch ins Wasser fiel.
Zuhause gab es dann schnell ein Brot mit Oliven-Pastete von Alnatura, weil ich so einen Kohldampf hatte.

Zum Abendessen gab es Wirsing-Kartoffel-Durcheinander-Gemüse, ein Lieblingsessen aus Kindertagen, mit Sojamilch.
Als süßes Leckerli habe ich mir noch einen Soja-Kakao gemacht und ein Stückchen Marzipan-Schokolade von Rittersport gegessen.



Fotos (c) Frau von Saltkrokan

Montag, 11. November 2013

Wochenrückblick 4.11.-10.11.

(c) Frau von Saltkrokan
Den DHL-Boten vom Fenster aus gestalked, weil er mein neues Notebook dabei haben könnte. Von M. aufgeklärt worden, dass das Notebook mit Hermes kommt (D'oh). An der Suche nach einem Restaurant für den Jahrestag verzweifelt. Das neue Notebook in Empfang genommen und sofort geliebt, ihm einen Namen gegeben (Bela) und in Betrieb genommen. "Ally McBeal" bestellt (weil: Die gesamte Serie für insgesamt lächerliche dreißig Euro). Die Bestellung von "Ally McBeal" wieder storniert (weil noch zu viele andere Staffeln ungesehen zuhause herumstehen und ich wieder vernünftig geworden bin.) Unfassbar guten Matcha Cheese Cake gegessen (Und zwar hier). Zum Alexanderplatz gelaufen. Mal wieder festgestellt: In Berlin gibt es wirklich sehr gute Straßenmusiker. Seit langem mal wieder ein gutes Stück in einem Buch gelesen. Beim Chinesen bestellt. Mit Muttern und Schwiegermuttern telefoniert. Die weltbesten Rühreier gemacht bekommen. Beim Lesen eingeschlafen. "Harry Potter and the Prisoner of Azkaban" geguckt und Ben & Jerry's Cookie Dough gegessen. Pläne für den Jahrestag gemacht. Pancakes zum Frühstück gemacht. Mich zum hoffentlich letzten Mal mit der Uni-Bürokratie herumgeärgert. Ein Buch verschenkt. Eine neue Schmuserolle auf den Wunschzettel gesetzt. Zum Alex gefahren. In der Bahn gelesen und innerlich über den älteren Herrn gelächelt, der versucht hat, den Titel meines Buches zu lesen. Die neue "Deli" gekauft. "Iron Man 3" in der Steelbook-Edition und "Ich, einfach unverbesserlich 2" für Schnäppchenpreise erstanden. Mal wieder vegan gegessen. Matcha Latte getrunken und Kekse gegessen. Mit einer Freundin telefoniert. "Get Lucky" von Daft Punk gehört. Mit S. geskyped. Den Besuch von J. geplant. "Ich, einfach unverbesserlich 2" geschaut und lauthals gelacht. Einen Theaterbesuch an Weihnachten geplant. Mit dem Nudelauflauf auf Kriegsfuß gestanden. Früh ins Bett gegangen und gelesen.

Freitag, 8. November 2013

[Leben in Cafés] Das "Mamecha" in Berlin-Mitte

(c) Frau von Saltkrokan
Diese Woche war ich in einem schönen Café in Berlin-Mitte: Dem "Mamecha". Darauf gestoßen bin ich während der Suche nach einem guten Sushi-Restaurant über nekobento.de. Lustigerweise hatte ich schon vor längerem bei token auf dem Bento Lunch Blog vom "Mamecha" gelesen, erinnerte mich aber erst später daran. Ich packte morgens also ein Buch ein und machte mich auf. Zuvor hatte ich bei den diversen Bewertungsportalen schon positives gelesen, besonders über den Matcha Kuchen - yummy!
Das "Mamecha" liegt sehr zentral, aber dennoch in einer ruhigen Nebenstraße der Alten Schönhauser Straße, nicht weit vom Alexanderplatz, der fußläufig zu erreichen ist. Für mich ist die Lage ideal, da "meine" U-Bahn-Linie hier vorbeifährt. Das Café ist nicht sehr groß und als es voller wurde, wollte ich den Tisch auch nicht länger für mich beanspruchen, und bin gegangen. Gemütlich ist es aber dennoch sehr und vor allem auch authentisch (insofern ich das überhaupt beurteilen kann, weil ich bisher ja noch nicht in Japan war). Genauso authentisch sind die Getränke: Traditioneller japanischer Tee wie Sencha oder Matcha, aber auch Genmaicha oder Kyo-Bancha. Bis auf den Matcha wird der Tee auch in japanischen Seitengriffkannen, die ich bei meinem Nebenjob im Teeladen kennen gelernt hatte, serviert. Sehr positiv fiel mir auch auf, dass man, wenn man sich für einen solchen Tee entschieden hat, kleine Teetäschen dazu bekommt, und den Tee mehrmals wieder aufbrühen kann - heißes Wasser steht dafür auf einer Theke bereit. Das "Mamecha" läuft über Selbstbedienung, wie beim bekannten amerikanischen Coffee Shop geht man an die Theke und bestellt; allerdings kann man sich anschließend hinsetzen und bekommt seine Sachen an den Tisch gebracht. Ich entschied mich für einen Matcha Latte mit Sojamilch (3 €, ohne Aufpreis für  die Sojamilch) und den Matcha Cheese Cake (2,60 €), beides schmeckte sehr gut, der Matcha Latte hätte noch ein bisschen stärker sein können, aber ich denke, wer Matcha erst einmal kennen lernen will, ist hiermit gut beraten. Der Matcha Cheese Cake war ... Naja, ich will nicht übertreiben, aber "göttlich" trifft es sehr gut: Er war sehr leicht und saftig und schmeckte intensiv, aber nicht aufdringlich nach Matcha. Sehr schön fand ich auch, dass er nicht zu süß war, sondern das herbe Aroma des Matcha vorherrschte. Natürlich ist 5,60 € ein stolzer Preis für ein Glas Tee und ein doch recht kleines Stück Kuchen, aber es handelt sich hierbei nicht um einen schnöden Früchtetee, sondern um einen eher teureren Grüntee, und der Kuchen war seinen Preis auch auf jeden Fall wert. Und seht es mal: Beim amerikanischen Coffee Shop zahlt man ohne mit der Wimper zu zucken 4 € für einen Kaffee, da gönne ich mir doch lieber einen Matcha Latte.
Für das gebrauchte Geschirr steht im "Mamecha" ein Eckchen zur Verfügung, wo die Gäste es abstellen können. Mir kam man allerdings zuvor, was ich auch sehr nett fand. Da es bald recht voll wurde, klappte ich mein Buch wieder zu und ging, um den anderen Gästen Platz zu machen.

Nächstes Mal werde ich mir auf jeden Fall mal einen Sencha bestellen und ein anderes Gebäck probieren. Auch die warmen Speisen sahen sehr lecker aus, die Dame neben mir hatte eine Misosuppe und eine Bentobox (aus Holz!) mit Reis und Gemüse. Beispiele hierzu findet ihr auf dem Blog des "Mamecha".
Wer seinen Matcha lieber pur mag, bekommt ihn natürlich auch so, allerdings kostet er dann 4,50 €, mit einer kleinen Süßigkeit dazu. Die anderen Teesorten im Kännchen kosten 2,90 €, was ich sehr human finde, da man den Tee ja mehrfach wieder aufbrühen kann.
Für alle, die keinen Tee mögen (wie das ältere, englische Ehepaar neben mir), gibt es auch Kaffee, aber ganz ehrlich? Dafür geht man dann wohl doch besser in ein anderes Café ...
(c) Frau von Saltkrokan
Das "Mamecha" ist ein sehr schönes Café, das vor allem Tee-/Matcha-Liebhaber und Japanfans (fernab von Manga und Bubble Tea) glücklich machen wird. Die Preise sind durchaus angemessen, wenn auch nicht gerade günstig. Die Atmosphäre ist sehr einladend und authentisch, nur allzu lange Verweilen ist leider nicht möglich, wenn es voll wird. Ich werde auf jeden Fall öfters dort aufschlagen! 

Übrigens möchte ich mit diesem Artikel eine neue Reihe hier auf meinem Blog starten: "Leben in Cafés" soll Berichte von meiner Suche nach einem Stamm-/Lieblingscafé versammeln und nimmt euch mit auf eine Erkundungsreise durch Berlin. Ihr könnt euch also schon auf weiteres freuen!



MAMECHA green tea café. Mulackstr. 33. 10119 Berlin (Mitte). Mo.-Sa. 12-20 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen (Küche bis 18 Uhr).
http://www.mamecha.com/
ÖPNV: U2 Rose-Luxemburg-Platz oder U8 Weinmeisterstraße

Mittwoch, 6. November 2013

[Rezension] "Der Russe ist einer, der Birken liebt" von Olga Grjasnowa

(c) Frau von Saltkrokan
Achtung! Spoiler konnten sich in dieser Rezension nicht vermeiden lassen. Wenn ihr also nichts vom Inhalt wissen möchtet, solltet ihr die Rezension vielleicht lieber nicht lesen und direkt zum Fazit springen.

Mascha ist keine einfache Protagonistin und für ihre Mitcharaktere keine einfache Frau. Sie hat eine ereignisreiche und aufwühlende Vergangenheit, die sie prägt und über die sie nicht spricht, nicht mit ihrem Freund Elias, nicht mit ihren Freunden und irgendwie auch nicht mit sich selbst. Aus diesem Grund wirkt sie sehr verschlossen und allen schönen Erzählens in der ersten Person zum Trotz hat man stets das Gefühl, nicht zu ihr durchzudringen. An ihr wird exemplifiziert, was Krieg in einem Menschen, ganz besonders einem Kind, zerstören kann. Maschas Vergangenheit bricht allerdings nur ab und an aus ihr hervor, in Bruchstücken erfahren wir vom Krieg in Aserbaidschan und dem Konflikt um die Bergkarabach-Region, von dem ich - ich gebe es ehrlich zu - keine Ahnung hatte. Daher ist es an manchen Stellen nicht so leicht, Mascha in ihren Gedankengängen zu folgen, auch später in Israel, wenn der Nahost-Konflikt allgegenwärtig ist, mag sich nur der sehr gut informierte Leser zurechtfinden. Leider gelang es der Autorin aber auch nicht, so viel Interesse und Neugier in mir zu wecken, dass ich mich nachträglich oder während der Lektüre schlauer gemacht hätte; im Gegenteil, irgendwann überlas ich so manchen Begriff, der mir unbekannt war, und es ermüdete mich, von der Kategorisierung der Menschen in Juden, Araber, etc. zu lesen. Falls das Buch die Wirklichkeit darstellen soll, ist dies der Autorin gelungen, aber die Darstellung von Individuen statt bloßer Herkunftsschablonen wäre befriedigender für mich gewesen.

Alle in diesem Buch sind heimatlos, zerrissen und verzweifelt - alle außer den klischeehaften Deutschen Elke und Horst, Elias' Eltern, die ein Reihenhaus im pseudo-mediterranen Stil bewohnen und Kuckucksuhren an der Wand hängen haben (die allerdings Erbstücke sind). Und das ist auch das Problem des Buchs: Statt mit Klischees aufzuräumen, verfestigt es diese. Die verzweifelte, trauernde Jüdin Mascha versucht ihrem Alltag zu entkommen und fliegt, natürlich, nach Israel, wo sie sich in die Arme einer Frau stürzt, bei der sie aber auch nicht das findet, was sie braucht. Das alles ist ein wenig "too much", es ist, als habe man auf einen Eisbecher mit Sahne und Kirsche noch einen Berg Sahne geschmiert, bis hin zum sehr offenen Ende, das bei literarischen Romanen wohl ein Muss ist ...
Die jungen Menschen in diesem Buch mögen dem "Nerv" ihrer Generation entsprechen, aber sie geben auch ein ziemlich trauriges Bild ab, wie sie orientierungslos und hilflos durch die Gegend und die Länder stürzen, durch diese Welt, die ihnen zu gehören scheint und ihnen dennoch nichts gibt. Außer vielleicht Trauer, Schmerz und das Gefühl, nicht geliebt zu werden. Vor allem Mascha scheint sich ungeliebt zu fühlen, sie verzehrt sich ständig nach Liebe, die sie weder von ihrem Ex-Freund Sami, ihrem verstorbenen Freund Elias und auch nicht von ihrer Affäre Tal bekommt. Denn obwohl sie nach Elias' Tod die Beziehung zu ihm und ganz besonders ihn stilisiert und sich an ihr abarbeitet, scheint diese Beziehung alles andere als perfekt und eine Liebe fürs Leben gewesen zu sein.

Fazit
"Der Russe ist einer, der Birken liebt" ist ein ambitioniertes Buch, das aber sehr überfrachtet und klischeehaft wirkt. Die Charaktere können da auch nichts herausreißen, man kommt schwer an sie heran und auch hier herrschen viele Klischees vor. Für Leser, die nicht so informiert in Sachen Nahostkonflikt sind, ist das Buch an vielen Stellen verwirrend.


«Als ich im Taxi durch Tel Aviv fuhr und im Radio laute orientalische Musik kam und der Fahrer mit einer Hand den Wagen lenkte und mit der anderen den Takt schlug, fühlte ich mich zu Hause. Es war ein längst vergessenes Zuhause, ein Mosaik aus der Landschaft, der Temperatur, der Musik, den Gerüchen und dem Meer. Ich bat den Fahrer, entlang des Strandes und durch das ärmere südlichere Tel Aviv zu fahren, bis ich merkte, dass ich zu Hause mit Orten assoziierte, die mich an Baku erinnerten.»  (S. 252f)

dtv. Taschenbuch. 288 Seiten. ISBN 978-3-423-14246-5. 9,90 €.
Ich danke dem DTV herzlich für das Rezensionsexemplar!