(c) Frau von Saltkrokan |
Der "Urlaub" in Berlin fühlt sich seltsam an, so gar nicht wie Urlaub und schon gar nicht wie ein Städtetrip. Da sowohl M. als auch ich ziemlich fertig nach dem ganzen Masterarbeitsstress waren, gönnten wir uns am ersten Tag seliges Nichtstun, das längst überfällig war. Aber auch danach kam bisher kein Stress auf, so wie ich ihn sonst von Städtetrips kenne. Wenn man in den zwei bis vier Tagen so viel wie möglich sehen und erleben will. Von einem Ort zum anderen hetzt, dauernd fotografiert und alles festhält. Hier in Berlin fühlt sich alles schon so nach Heimat an. In dem Bewusstsein, dass wir bald hierher ziehen, legen wir gerne mal die Füße hoch und lassen die typischen Touristenziele aus (Sieht man vom Ostermontag ab, an dem ich unbedingt das Holocaust-Mahnmal sehen wollte). Hinzu kam heute, dass mich in der Nacht eine Erkältung packte und niederwarf. Tolles Timing ... Wo geduldig sein doch gerade jetzt nicht meine Stärke ist, denn etwas sehen will ich ja dennoch, auch wenn ich weiß, dass ich alle Zeit der Welt habe, Berlin zu entdecken. Krank sein kann ich auch daheim. Und da ist es wieder, dieses Wort: daheim, zuhause, Heimat. Wo ist das jetzt noch? "Home is where the heart is"? Und wenn das Herz an mehreren Orten schlägt, fühlt es sich dann bald zerrissen?
Es ist ein seltsamer Zwischenzustand, kein normaler Tourist zu sein, aber auch noch nicht hier zu wohnen. Wohin es uns wohntechnisch verschlagen wird, wissen wir noch nicht, wahrscheinlich werden wir froh sein, wenn wir etwas finden, egal wo. Hauptsache Berlin. Kreuzberg könnte ich mir vorstellen, aber auch Charlottenburg. Eine Altbauwohnung hätte was, gleichzeitig hat sie auch wiederum Nachteile. Zu Plattenbauten wurde uns geraten, weil günstig. Doch ist das das, was wir wollen für die nächsten drei bis fünf Jahre? Fragen über Fragen stellen sich gerade und ich fühle mich nervös tänzelnd in den Startlöchern, in der rheinischen Heimat alles vorzubereiten für den Umzug, das neue Leben an der Spree.
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